Zwei Kletterer gehen zu ihren Projekten.
Kletterer eins nimmt das aufgeschossene Seil vom Rücken, hängt etwas Ausrüstung an den Klettergurt, zieht ein Paar Kletterschuhe in Straßenschuhgröße an und fädelt einen Achterknoten – fertig.
Kletterer zwei kommt oben an, rollt einen sorgfältig zusammengelegten Seilsack aus, zwängt seine Füße in zwei Nummern zu kleine, extrem athletisch aussehende Kletterschuhe und bindet sich anschließend mit einen doppelten Bulin ein – ein auffälliger Knoten mit zwei Runden um die Einbindeschlaufe.
Wenn wir nach den Knoten urteilen, wird Kletterer eins seine Route sicher gleich mit Klemmkeilen im Trad-Stil bezwingen, während Kletterer zwei sich für einen sportlichen Überhang bereit macht.
Aber gibt es einen Vorteil beim Einbinden mit dem Achterknoten gegenüber dem doppelten Bulin? Oder andersherum?
This could be the most divisive disquisition in climbing history. Replete with age-old stereotypes and lore, this topic has been fervently debated for decades around campfires, at the crag, on blogs, and of course SuperTopo forums.
The old adage is that the figure 8 is easier to check visually, making it safer, while the double bowline is easier to untie after a fall is taken. Which brings us to back to those two stereotypes.
First up, we have the crusty tradster. You know, painter pants, striped tee, weird Tyrolean hat, old-school ethics. This camp definitely ties in with the tried-and-true figure 8. If it ain’t broke, don’t fix it.
Next, we have the spoDies könnte die umstrittenste Abhandlung in der Geschichte des Klettersports werden. Dieses Thema dreht sich um uralte Stereotypen und Ansichten und wird seit Jahrzehnten an Lagerfeuern, am Fels, in Blogs und natürlich in Kletterforen und sozialen Medien heftig diskutiert.
Die gängige Lehrmeinung besagt, dass der Achterknoten visuell einfacher zu überprüfen ist, was ihn sicherer macht, während der doppelte Bulin nach einem Sturz leichter zu lösen ist. Womit wir wieder bei diesen beiden Stereotypen wären.
Auf der einen Seite der verkrustete Old-School-Kletterer. Du weißt schon, Schlabberhose, gestreiftes T-Shirt, abgewetzte Mütze, Kletterethik der alten Schule. Diese Art Kletterer benutzt den bewährten Achterknoten. „Was nicht kaputt ist, soll man nicht reparieren“, besagt eine alte Redewendung.
Auf der anderen Seite haben wir den echten Sportkletterer. Diese eher leistungsorientierte Art Kletterer ist ehrgeizig und verwendet den doppelten Bulin, um das dünne 8.9er-Seil am Klettergurt zu befestigen. Wer kann schon einen festgezogenen Achterknoten lösen, nachdem man in seinem Projekt einen Sturz nach dem anderen versenkt hat?
Aber gibt es diese Stereotypen wirklich? Und ist der doppelte Bulin wirklich der bevorzugte Knoten für ambitionierte Sportkletterer, während der Achterknoten der Standardknoten für alle anderen bleibt?
Wir haben beschlossen, uns in diese Debatte einzumischen und einige Black Diamond-Athleten zu befragen. rt jockey. Doing whatever it takes to send the gnar, this performance-driven crew ties their flossy 8.9’s with a double bowline. Who can possibly untie a cinched up 8 when you’re proper bricked after a punt off the ol’ proj?
Mal sehen, was wir herausfinden können...
Ganz oben auf der Liste stand der Nachwuchskletterer Connor Herson, der 2022 mit einer spektakulären Trad-Begehung von sich reden machte. In Wahrheit ist Connor extrem vielseitig, aber am bekanntesten ist er vermutlich dafür, dass er die berühmte Bigwall-Route The Nose (VI 5.14a) am El Cap im Alter von 15 Jahren rotpunkt und kurz darauf die Route Empath (5.14d) im Trad-Stil kletterte. Connor stammt aus einer Kletterfamilie und verkörpert den Stil der alten Schule mit einem modernen Touch.
Und, kannst du erraten, welchen Knoten er bevorzugt?
„Der Achterknoten ist mein Knoten“, sagt dieses zurückhaltende Naturtalent. „Es ist viel einfacher, diesen Knoten zu überprüfen.“
OK, alles klar.
Schauen wir mal, was die Wettkampfkletterin Natalia Grossman zu dem Thema meint. Als Weltcup-Kletterin holte Natalia im Jahr 2021 bei den IFSC World Championships den Weltmeistertitel im Bouldern und wurde Amerikas neuer Wettkampf-Superstar. Im Jahr 2022 holte sie den Titel erneut. Auch im Vorstieg gehört sie zu den Spitzenkletterinnen und konnte draußen bereits eine 8c punkten. Mit welchem Knoten sich wohl Natalia, der Inbegriff der neuen Schule, einbindet?
„Achterknoten, weil ich nie etwas anderes gelernt habe.“
Und sie fügt hinzu: „Außerdem ist der doppelte Bulin bei Wettkämpfen gar nicht erlaubt.“
Aha. Das ist also ein kleiner Widerspruch zu den klassischen Stereotypen, die gerne von den jeweiligen Knoten abgeleitet werden. Kein doppelter Bulin beim Lead im Wettkampfklettern? Interessant...
Für Carlo Traversi, der erst letztes Jahr beim Sportklettern 9b gepunktet und im Trad-Klettern eine 9a geschafft hat, ist ebenfalls der Achterknoten die erste Wahl.
„Ich verwende einen einfachen Achterknoten ohne Zusatzknoten“, sagt Carlo. „Ich hatte noch nie das Gefühl, dass mir das Endstück im Weg war, und mir gefällt wie einfach es ist, den Knoten visuell zu überprüfen.“
Allerdings war Carlo nicht immer im Team Achterknoten unterwegs.
„Früher, als ich noch jünger war, habe ich ein paar Jahre lang einen doppelten Bulin verwendet. Aber ich fand, dass er schwerer zu überprüfen war und sich manchmal mehr lockerte, als mir lieb war“, sagt Carlo.
Auch Jacopo Larcher und Babsi Zangerl, zwei bekannte Stars der Reel Rock-Filmreihe, standen auf unserer Liste. Als eines der erfolgreichsten Bigwall-Teams, die jemals unterwegs waren, dachten wir uns, dass der Achterknoten ebenfalls der Knoten ihrer Wahl sein würde.
Jacopo meldete sich zuerst zu Wort:
„Also, ich verwende eigentlich beide“, erklärte er. „Bei Einfachseillängen (Sport und Trad) binde ich mit dem doppelten Bulin ein, bei Mehrseillängenrouten, Bigwalls oder für Halbseile verwende ich den Achterknoten.“
Als jemand, der beim Sportklettern im neunten Grad unterwegs ist und beim Trad-Klettern mit seiner Begehung von Tribe vermutlich ebenfalls im neunten Grad, erscheint es logisch, dass er sich mit beiden Knoten gleichermaßen wohl fühlt. Und sein Können in jedem Kletterstil ist ein Zeugnis seiner Virtuosität. Laut Jacopo begann sein Flirt mit dem Bulin jedoch damit, dass er einfach nur cool sein wollte.
„Als ich mit dem Klettern anfing, habe ich mich immer mit einem Achterknoten eingebunden, so hat man es mir beigebracht ... aber später merkte ich, dass alle coolen Jungs den Bulin benutzten, vor allem ein Bergführer und Mentor, den ich sehr bewundert hatte. Also bin ich auf den Bulin umgestiegen!“
„Ich habe niemanden gefragt, weil ich nicht zugeben wollte, dass ich keine Ahnung hatte wie man den Knoten bindet.“
Aber Jacopo ergänzt:
„Jetzt verwende ich ihn nicht mehr, weil es cool ist, sondern weil er nach weiten Stürzen viel einfacher zu lösen ist und die Einbindeschlaufe des Klettergurts schont.“
Was den Achterknoten angeht, meint er:
„Bei Halbseilen verwende ich den Achterknoten, da die Einbindeschlaufe für zwei doppelte Bulin zu klein ist. Bei Bigwalls verwende aus demselben Grund ebenfalls den Achterknoten, da ich meistens auch eine Daisy Chain an meinem Klettergurt habe. Außerdem befürchte ich, dass sich der Bulin teilweise lösen könnte, wenn ich so lang in der Wand unterwegs bin (vor allem beim Haulen).“
Babsi, Jacopos Partnerin auf und abseits der Bühne, ist nicht ganz so flexibel, wenn es darum geht, den Bund fürs Leben zu schließen ... ähm!
„Ich verwende den Achterknoten“, sagt die Frau mit einschlägiger Klettererfahrung am El Cap und der aktuellen Flash-Begehung der Kultroute Eternal Flame am Nameless Tower. „Das ist der Knoten, den mir mein Bruder an meinem ersten Klettertag gezeigt hat, als ich 14 Jahre alt war.“
Was sagt sie zu Jacopos lockerer Art bezüglich der Knoten?
„Als Jacopo und ich zusammenkamen, stieg ich auf den Bulin um“, erzählt Babsi. „Aber dann hatte ich eine schlechte Erfahrung an einer Bigwall damit, also bin ich wieder zum Achterknoten zurückgekehrt.“
Schlechte Erfahrung?
„Der Bulin öffnete sich fast zur Hälfte – nach einem halben Tag Klettern“, erklärte sie. „Ich habe es erst sehr spät bemerkt und war ziemlich erschrocken."
Zusammenfassung
Darin liegt also das Problem mit dem doppelten Bulin. Laut unserem QC Lab-Manager und Allround-Bergsteiger Matt Berry ist der doppelte Bulin „großartig und vorteilhaft für Leute, die ein Projekt ausbouldern oder Routen einbohren, wenn man das Seil viel belastet, stürzt oder sich verheddert, da er super einfach zu lösen ist.“
Aber er fügt hinzu: „Der doppelte Bulin muss sorgfältig gefädelt und gut angezogen werden, und er kann sich in manchen Situationen lösen.“
Nach Berrys Expertenmeinung ist der Achterknoten die bessere Wahl.
„Ich glaube nicht, dass es so schwierig ist, einen Achterknoten nach Belastung zu lösen ... er ist jedoch viel einfacher zu kontrollieren, zieht sich selbst fest und lockert sich nicht bei wiederholter Belastung.“
Kolin „KP“ Powick, unser langjähriger Ausrüstungsguru, weist darauf hin:
„Superleicht zu lösen – steht das nicht im Widerspruch zu dem, worum es beim Einbinden eigentlich geht?
Das ist mein wichtigster Einwand bei Leuten, die damit argumentieren, der Bulin sei leicht zu lösen“, sagt KP.
„Ich meine, ich habe noch nie jemanden gesehen, der mit seinem Klettergurt herumläuft und ein paar Seilenden an der Einbindeschlaufe hängen hatte, die er abschneiden musste, weil die Achterknoten zu schwer zu lösen waren.“
Aber er fügt schnell hinzu, dass beide Knoten, egal ob Achterknoten oder doppelter Bulin, eine Sichtprüfung erfordern und sich beide lösen können, wenn sie nicht korrekt gefädelt werden.
„Letztendlich ist es egal, womit man sich einbindet – man sollte jeden Knoten immer überprüfen, bevor man den Boden verlässt.“
So Leute, so sieht's aus. Obwohl beide Knoten gut funktionieren, wenn sie richtig festgezogen und gefädelt werden, scheint es bei der Befragung des Black Diamond-Athletenteams, dass der Achterknoten bevorzugt wird. Und was diese Stereotypen betrifft? Nun, es gab noch eine Person, die wir fragen wollten...
Der wohl beste Sportkletterer der Welt, Seb Bouin, ist ein Purist, wenn es um seinen Kletterstil geht. Das bedeutet, dass er sich ausschließlich darauf konzentriert, die härtesten und besten Routen der Welt einzubohren und zu klettern. Und da er Franzose ist, verwendet er doch sicher den Bulin, oder?
„Ich verwende den Achterknoten“, sagt Seb. „Einfach, weil ich mit dem angefangen und es nie geändert habe."
Und für jemanden, der regelmäßig weite Stürze ins Seil hinlegt, fügt er hinzu:
„Wenn man ihn richtig fädelt, ist es kein Problem, den Knoten zu lösen.“
Ein Kletterer, der im oberen neunten Grad (9b) unterwegs ist, hat also wenig Mühe, einen Achterknoten zu lösen. Schön und gut. Wie man in Frankreich sagt...
Ce n'est pas la mer à boire oder auf Deutsch: So schwer ist es nicht.